Zur Geschichte des Gartens
Der Magdalenengarten in Hildesheim gehört zu den ältesten Gärten des
Landes. In der Hildesheimer Region ist das Areal vor allem als
Rosengarten bekannt und beliebt. Die noch innerhalb der alten
Stadtwälle gelegene Anlage, die ursprünglich nur dem Anbau von Gemüse
und Obst diente, besitzt mit der frühromanischen Klosterkirche St.
Michaelis einen seit mehr als 1000 Jahren nur wenig veränderten und das
Bild noch immer deutlich bestimmenden zentralen Bezugspunkt. Der anfangs
zu Michaelis gehörende Garten wurde 1224 dem Kloster Magdalenen
abgetreten, das ihn bis zur Säkularisation im 19. Jahrhundert nutzte und
über die Jahrhunderte nur wenig veränderte. Eine in der Barockzeit
erfolgte Neugestaltung des mittleren Teils der Anlage diente mit der
geometrisch exakten neuen Wegeführung lediglich einer vermehrt
repräsentativ wirkenden Gesamtform, in der ruhige Rasenflächen und
Rosenbeete an den Wegen dominierten. Eine Sandsteinfigur am Westhang,
die die Göttin Ceres darstellt, stammt aus der barocken Epoche.
Nach einer fast 200 Jahre andauernden Zeit des Verfalls ist im Jahre
2003 mit der Restaurierung des Gartens begonnen worden. Dabei wurde die
historische Sichtverbindung zum Bauwerk von Michaelis wieder geöffnet.
Zusätzlich entstanden im Südteil als Sondergärten ein "Weißer Garten",
ein Duftrosengarten und ein historischer Kräutergarten. 2015 wurde der
neue Zugang von der Klosterstraße im Osten geschaffen, um eine direkte
Verbindung zwischen dem Magdalenengarten und der Kirche St. Michaelis zu
ermöglichen, die seit 1985 als Teil des von der UNESCO benannten
Welterbes an die Notwendigkeit des Erhalts von historischen Orten
erinnert. Auch der Garten ist Teil des historischen Ortes, den die
UNESCO zu schützen anstrebt.
Besuchern wird empfohlen, den historischen Zugang von der Südseite zu
nutzen, der am Ende der Straße Wohl zu finden ist - etwa 1 Km von der
Innenstadt und ähnlich weit vom Rosenstock am Dom entfernt. Ein
Spaziergang im Garten sollte zum "Moritzberger Fenster" führen, von dem
aus der beste Blick über den Garten und die östlich angrenzenden Teile
der Altstadt mit der Kirche St. Michaelis zu gewinnen ist. Vom
angrenzenden Weinberg aus sind weite Blicke in das südliche Bergland
möglich.